Ein Erfahrungsbericht wie du Schuhe selber machen kannst – mit dem Schuh-Bausatz von Comake.
Schon seit langer Zeit hegte ich den Wunsch, meine Schuhe selber zu machen. Sogar zu einem Kurs bei einem Schuhmacher war ich schon angemeldet, doch dann kam Corona und der Kurs wurde abgesagt. Deshalb erschien es mir wie ein Wink des Schicksals, als sich der Schuhmacher Philipp Schwarz mit seiner zweiten Firma COMAKE bei Regionalfux registrierte. Ich kannte Philipp, weil er mit seinem Unternehmen „Der Goiserer – Das Original – Maßschuhe mit Tradition“ bereits auf unserer Plattform vertreten war.
Das Paket mit dem Bausatz kommt
Etwa zwei Wochen dauerte es von der Bestellung bis zur Lieferung. Das lag daran, dass ich so kleine Füße habe und die richtige Sohle nicht verfügbar war. Als das Paket ankam, konnte ich nicht warten. Ich musste es sofort öffnen. Als erstes fiel mir die liebevolle Verpackung auf. Dann sofort der grandiose Duft von frischem Leder. Herrlich!
Zuerst habe ich mal alle Teile aus dem Paket genommen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Alles war gut beschriftet, dennoch hatte ich großen Respekt vor den Teilen. Was, wenn ich die Zuschnitte beschädige oder das Garn nicht reichen würde?
Die Anleitung beruhigte mich sofort und alle Zweifel wurden beiseite geschoben. Vor allem die Information, dass viel mehr Garn dabei ist, als benötigt wird, ließ mich durchatmen. Das kann ich im Nachhinein auch bestätigen, es blieben tatsächlich einige Stücke (insgesamt ca. 0,5 Meter) übrig.
Die ersten Nähte waren gar nicht schwer. Die Vorlage erklärte das Naht-Prinzip mit einfachen Worten und Schaubildern. Es wäre auch ein Video dazu verfügbar, aber das brauchte ich nicht. Es war wirklich gut erklärt. Was mir beim Schritt 3 nicht ganz klar war, war, wie fest ich die Nähte anziehen musste. Bei Schritt 1 + 2 war es eindeutig. Deshalb probierte ich etwas aus und merkte schnell, wenn ich zu fest anziehe, denn das Leder wurde wellig. Das Vernähen der Sohle war etwas knifflig. Vor allem die ersten 2-3 Nahtstiche, bis etwas Stabilität geschaffen wurde.
Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 Schritt 4 – außen Schritt 4 – innen
Die richtige Pflege
Die richtige Pflege für Lederschuhe habe ich mir auch gleich mit bestellt. Mit einer kleinen Bürste habe ich das Fett auf die Schuhe aufgetragen. Zuerst etwas zaghaft, dann habe ich jedoch gemerkt, dass das Leder fleckig wurde. Deshalb habe ich etwas mehr Fett verwendet, um es gleichmäßig einreiben zu können. Mit einer Rosshaarbürste (im Lieferumfang enthalten) habe ich dann den Schuh poliert und etwaige Rückstände vom Schuh entfernt.
Arbeitszeit
Für den ersten Schuh habe ich ca. 2,5 Stunden gebraucht. Vor allem Schritt 3 und 4 haben länger gedauert, weil ich erst Erfahrung damit sammeln musste. Der zweite Schuh ging dann wesentlich schneller – in ca. 1,5 Stunden war ich fertig.
Endlich sind die Schuhe fertig
Dann waren meine Schuhe fertig und ich probierte sie das erste Mal an. Da kam dann gleich ein großer Schock – der Schuh drückte. Ich holte mir dicke Socken (Danke Oma :-)), schlüpfte nochmal rein und ging ein paar Minuten damit auf und ab. Das Leder passte sich total schnell an meine Fußform an. Die Druckstellen hinten bei der Ferse waren verschwunden und der Schuh passte perfekt.
Fails – Missgeschicke beim Schuhe selber machen
Auch wenn die Beschreibung einfach und klar war, sind mir zwei kleine Fehler passiert. Beim rechten Schuh habe ich eine Naht ausgelassen und beim linken dafür eine zu viel gemacht. Diese beiden Missgeschicke ärgern mich jedoch gar nicht, ganz im Gegenteil: sie machen meine Schuhe einzigartig und ich erzähle die Geschichte über die Herstellung sehr gerne.
einen Stich vergessen einen Stich zu viel
Fazit über Schuhe selber machen
Mein Schuh gefällt mir, genau so wie er ist. Er ist leicht, wasserdicht, nachhaltig und super schick. Ich würde mir jederzeit wieder einen Schuh selber machen.
Der Onlineshop von Comake ist hier erreichbar. Viel Spaß beim Nähen!