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Schritte zu nachhaltigem Lebensstil: Genuss

Milch

Kaum ein Lebensmittel ist so umstritten wie Milch. Für die einen pures Gift, für andere das Wunderheilmittel für gesunde Ernährung. Alles eine Glaubensfrage? Aus der Österreichischen Küche ist Milch kaum wegzudenken. Unsere Vorfahren haben sie täglich in unterschiedlichen Formen verzehrt.

Eines habe ich bei der Recherche schnell gelernt, es gibt viele unterschiedliche Arten von Milch. Beispielsweise Biomilch, Heu-, und Rohmilch, Mandel-, Hafer- oder Sojamilch. Klären wir zuerst ein paar Begriffe:

Tierische Milch

Tierische Milch stammt von Nutztieren, wie beispielsweise von Kühen, Schafen oder Ziegen. Es gibt sie in unterschiedlichen Verarbeitungsformen:

Rohmilch

Dabei handelt es sich um Milch, die nicht pasteurisiert, also nicht wärmebehandelt wurde. Sie kommt direkt aus dem Euter der Tiere und ist absolut unbehandelt. Dadurch ist sie auch nur wenige Tage haltbar.

Heumilch

Bei dieser Milchform dürfen die Tiere im Sommer auf den Weiden grasen und werden im Winter mit Heu gefüttert. Keinesfalls dürfen die Tiere Silage oder andere vergorene Futtermittel fressen.

Vollmilch/Fettarmemilch

Vollmilch ist pasteurisiert und hat einen Fettanteil von 3,5 %. Wem das zu üppig ist, der kann auch zu fettreduzierter Milch mit 1,5 % greifen.

Regionalfux Milch 4

Unverträglichkeiten

Viele Menschen (vor allem Säuglinge) vertragen keine oder nur schlecht Kuhmilch. Das liegt sehr vereinfacht gesprochen am darin vorkommenden Eiweiß oder am Milchzucker (Laktose). Weltweit gesehen sind bis zu 90 % der Bevölkerung Laktoseintolerant. In Europa sind es etwa 5-15 % (Quelle Wikipedia).

Pflanzliche Alternativen zu Milch

Wie der Name schon sagt, stammen pflanzliche Alternativen nicht von Tieren, sondern werden aus Pflanzen und Wasser gewonnen. Man spricht hier übrigens nicht von Milch, sondern von Drinks (Danke an Proernährung für diesen Hinweis). Die wohl bekannteste Alternative zu Kuhmilch ist der Sojadrink, aber auch Hafer- und Mandeldrinks freuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Gründe dafür sind vielseitig. Zum einen vertragen manche Menschen Milch nicht so gut, zum anderen möchten manche auf tierische Produkte verzichten.

Welche Milch ist nun nachhaltiger?

Mandeldrinks

Mandeldrinks werden aus 200 g Mandeln und 1 Liter Wasser hergestellt. Die Mandeln werden über Nacht eingeweicht und können anschließend gemeinsam mit dem Wasser püriert werden. Je nach Geschmack, kann Zucker, Zimt oder auch Honig beigefügt werden.

Folgende Werte hat ein Mandeldrink:

  • Co2-Emission pro Liter: 0,15 – 0,7 kg
  • Wasserverbrauch: 371 Liter

Mandeldrinks hat damit die geringsten Co2-Emissionen. Mandeln wachsen jedoch in sehr trockenen Gebieten und verbrauchen daher ziemlich viel Wasser.

Haferdrinks

Haferdrinks lassen sich ebenfalls ganz einfach selber herstellen.

Regionalfux Milch 3
  1. 100 g Haferflocken mit einem Liter Wasser pürieren.
  2. Die Flüssigkeit durch ein feines Sieb schütten und fertig.
Regionalfux Milch 2

Haferdrinks hat folgende Werte:

  • Co2-Emission pro Liter: 0,42 – 0,9 kg
  • Wasserverbrauch: 48 Liter

Sowohl Co2-Emission, wie auch Wasserverbrauch sind bei dieser pflanzlichen Alternative zu Milch niedrig.

Sojadrinks

Auch Sojadrinks können selber hergestellt werden. Du brauchst dazu 250 g Sojabohnen und 0,75 l Wasser.

  • Co2-Emission pro Liter: 0,65 – 1 kg
  • Wasserverbrauch: 28 Liter

Sojadrinks haben in unserem Vergleich den niedrigsten Wasserverbrauch. Die Co2-Emissionen sind jedoch höher als bei Hafer- und Mandeldrinks.

Kuhmilch

  • Co2-Emission pro Liter: 1,5 – 3kg
  • Wasserverbrauch: 628 Liter

Kuhmilch hat in diesem Vergleich die höchsten Co2-Emissionen und auch den höchsten Wasserverbrauch.

Die Zahlenangaben habe ich von „Nachhaltig leben in Berlin“ und Mathyas von „Startuptogo“.

Unser Milch-Fazit

Die Werte zeigen es eindeutig: alle drei Varianten der pflanzlichen Milchalternativen sind nachhaltiger als Kuhmilch. Den wenigsten Wasserverbrauch hat ein Drink aus Soja, die geringsten Co2-Emissionen einer aus Mandeln. Haferdrinks liegt bei beiden Kategorien in der Mitte.

Welche euch besser schmeckt, könnt ihr ganz einfach selber ausprobieren. Ich für meinen Teil habe meinen Favoriten schon gefunden 🙂